2006 - Tschernobyl Bericht

Worum geht es:

  • Zum 20. Jahrestag des Reaktorunglücks erscheint der offizielle Bericht des Tschernobyl-Forums, einer Expertengruppe der UNO.
  • Der Report erklärt, dass bis Mitte 2005 weniger als 50 Tote direkt auf die Strahlung durch den Unfall zurückgeführt werden.
  • UNDP, IAEA, UNICEF und WHO sind involviert.

 

Wir ordnen ein:

  • Der Bericht mutet nach einer Verharmlosung der gesundheitlichen Konsequenzen von Tschernobyl an.
  • Studien der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften kommen auf massiv höhere Zahlen. Sie werden von der WHO nicht berücksichtigt, unter dem Vorwand «qualitativ zu wenig hochstehend» zu sein. Sie sollen »den internationalen Standard nicht erfüllen».
  • Heute gibt es einen breiten Konsens, dass neben der akuten Strahlenvergiftung mit Todesfolge in weiterer Folge Tausende Menschen durch Krebserkrankungen auf Grund der Verstrahlung gestorben sind.
  • Betreffend der Langzeiteffekte geht die Diskussion in wissenschaftlichen Kreisen bis heute weiter, auch zu genetischen Schäden in der ersten Nachfolgegeneration.

 

Kritische Fragen: 

  • Wieso dürfen WHO & Co. dieses Thema abhaken, trotz internationaler Diskussion und Datendiskrepanz – ohne eine Bemerkung dazu in der gegenwärtigen offiziellen Präsentation dieses Vorfalls?
  • Wieso dürfen diskrepante Daten anderer Institutionen einfach ignoriert werden?

 

Quellen: