2000 - Die Gates Stiftung

Worum geht es:

  • Seit ihrer Gründung unterstützt die Bill & Melinda Gates Foundation die WHO und wird binnen kurzem der grösste direkte Spender (davor war es der Wellcome Trust).

 

Wir ordnen ein:

  • Es ist die typische Arbeitsweise der Gates-Stiftung, Organisationen wie die WHO durch Mitfinanzierung zu prägen. Andere Organisationen im gleichen Themenbereich, die dann ebenfalls WHO-Programme finanzieren, werden gleich mitbegründet, wie die GAVI (Global Alliance for Vaccines and Immunization, s.a. Eintrag 2000) oder die CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations). Diese Organisationen sind noch enger mit privaten Geldgebern und Interessen verknüpft als die WHO.
  • Die Finanzierungbeiträge an die WHO sind projektgebunden, d.h. sie dürfen nur für spezifizierte Projekte eingesetzt werden.
  • Solche «spezifischen» Ausgaben summieren sich 2020-2021 auf 6.4 Milliarden US-Dollar, bei einem WHO-Gesamtbudget von knapp unter 8 Milliarden US-Dollar.
  • Das bedeutet, dass der Grossteil der Arbeit der WHO auf den Projektwünschen von privaten Geldgebern basiert, und nicht auf den Wünschen und Entscheidungen der Gemeinschaft der Staaten und des WHA (World Health Assembly).

 

Kritische Fragen: 

  • Wie kann diese offensichtliche Abhängigkeit von interessens-gebundener Finanzierung Unabhängigkeit garantieren?
  • Wie ist es möglich, dass die Mitgliedstatten keine Diskussion über eine breitere Finanzierung der WHO und ihrer Gesamtaufgaben führen und diesen Zustand über 30 Jahre nicht korrigiert haben?
  • Steht somit eine Gesundheitspolitik im Interesse der Menschen und der Staaten im Vordergrund, oder im Interesse der Finanzierer und ihrer Partner?

 

Quellen: